Es ist kein Geheimnis: ich habe einen Hang zu Psychothrillern. Ob das eine gute oder eher fragwürdige Neigung ist, sei mal dahingestellt.
"Erlöse mich" ist anscheinend der 9. Band einer Reihe. Ich muss sagen: ist mir nicht unbedingt aufgefallen. Offensichtlich ist der Psychologe Joe O'Loughlin immer der Hauptcharakter in Zusammenarbeit mit dem Polizisten Vincent Ruiz. Wahrscheinlich haben sie schon viel erlebt und eine bedeutungsschwangere Beziehung. Ist mir aber egal, bzw. habe ich jetzt nicht vermisst und ich hatte auch nicht das Bedürfnis zuerst die vorangegangenen 8 Bände zu lesen. Es ist in sich schlüssig. In meinen Augen könnte es in den ersten 2/3 schon etwas mehr Psycho sein und nicht "nur ein Erörtern, ob der Ehemann der Darstellerin nun abgehauen oder verschwunden ist". Doch zum Ende hin wird es tatsächlich ziemlich beängstigend - es geht eigentlich um einen Mann, der die Darstellerin seit Jahren beobachtet hat und sie "gerächt" hat (die Wahrnehmung des leicht durchgedrehten Mannes...). Durch andere verstörende Erlebnisse hat die Darstellerin eine zweite, männliche Persönlichkeit entwickelt, die sie am Ende rettet. Mit dezent schockierendem Ausmaß.
Es gibt dennoch etwas viel Abstruses, so zum Beispiel, dass der "Rächer" eigentlich der Vater der Darstellerin ist. Das finde ich ja mal vollkommen unnötig. Manchmal ist es auch zu viel...
Nichtsdestotrotz kein schlechter Psychothriller.